Matthias Schneebeli hat die Entstehungsgeschichte von Dectris miterlebt. Der promovierte Physiker hat gelernt, Dinge zu hinterfragen. Für den Aspekt «Technik» war das selbstverständlich, für den Aspekt «Arbeitsweise» bzw. «Mensch» mussten sich alle auf eine gemeinsame Entwicklungsreise begeben.
Angefangen hat es damit, die Probleme in der Softwareentwicklung mit SCRUM zu überwinden. Die Erkenntnisse aus der agilen Arbeitsweise haben die Lust geweckt, die bisherige Führungskultur (topdown) auch für andere Teams zu hinterfragen. «Ich habe Strukturen abgebaut ohne neue Strukturen aufzubauen, was ein gewisses Chaos produziert hat. Das war nicht ganz ungewollt! Es war die Initialzündung und kreierte ein Umfeld, wo Menschen Dinge annehmen und über sich hinaus wachsen können.» Matthias ist heute in der Rolle CEO und legt Wert auf eine vertrauensvolle Kultur auf Augenhöhe. Er ist davon überzeugt, so innovativer, agiler und resilienter zu werden.
Aktuell wird das Unternehmen auf eine Wertstrom-Organisation (Value Stream) ausgerichtet. Die Verantwortung wird dabei in die Teams wandern. Die Teams experimentieren mit den Mustern von Soziokratie 3.0 und entwickeln ihr eigenes Konzept der Selbstorganisation. Ganz nach dem Prinzip: Nichts nachmachen, sondern etwas Eigenes machen!
Wenn Matthias in die Zukunft blickt, so möchte er Dectris strukturell vollständig umbauen und sicherstellen, dass die Muster von Soziokratie «intuitiv» gelebt werden. Weiter spricht Matthias im Podcast von
* seinen Erfahrungen mit Vertrauenskultur
* Spannungen auf dem Weg der Transformation
* Dingen, die er unterschätzt und die ihn überrascht haben
* seinen persönlichen Tipps für eine Reise in die Selbstorganisation
Dectris entwickelt und produziert Röntgen- und Elektrodendetektoren, ist ein Spinoff des Paul Scherrer Institutes und wurde 2006 von Christian Brönnimann gegründet. Das in Baden Dättwil ansässige Unternehmen verkauft seine Produkte weltweit an Forschungsinstitute und Messgerätehersteller im Bereich Life Science und Material Science. Die Daten der Detektoren helfen, Informationen über neue Materialien zu bekommen, die dann wissenschaftliche und technologische Durchbrüche ermöglichen.