Selbstorganisation mit kollegialer Führung in einem Sozialunternehmen
Der Auftrag in der Eingliederungshilfe lautet: Selbstbestimmte Teilhabe zu fördern, zu begleiten, zu unterstützen. Teilhabe statt Fürsorge, Personen- statt Einrichtungszentrierung, Selbst- statt Fremdbestimmung. Diese Werte teilt der Bathildisheim e.V. (Bad Arolsen in Nordhessen) sowohl fachlich als auch aus dem christlichen Glauben heraus. Das diakonische Sozialunternehmen nahm 1912 seine Arbeit auf und beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der Idee von alternativen Führungsstrukturen, welche die hierarchische Ordnung aufbrechen. Wie stimmen das christliche Freiheitsversprechen und der Teilhabeauftrag zusammen mit einer Organisationsstruktur, die auf Fremdorganisation basiert? Dient eine Form der Selbstorganisation nicht viel mehr diesen Werten? Ausgehend von diesen Fragen hat sich das Bathildisheim auf den Weg gemacht, ein teilhabeorientiertes Führungs- und Organisationsmodell auf Basis der Praktiken und Werkzeuge der kollegialen Führung auszuprobieren.
Über das Unternehmen
Der Bathildisheim e.V. ist ein diakonisches Sozialunternehmen in Nordhessen mit vielfältigen Angeboten für Menschen mit Beeinträchtigungen. Zum Unternehmen gehören die Karl-Preising-Schule, das Berufsbildungswerk Nordhessen, das Wohnen und die ambulanten Leistungen von mein weg sowie die Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Das Ziel der rund 1.000 Mitarbeitenden ist es, regionale und wohnortnahe Unterstützung für die ca. 1.300 Klient:innen anzubieten.
Dr. Christian Geyer ist seit fast 12 Jahren der fachliche Vorstand des Bathildisheims. Er engagiert sich darüber hinaus im BeB – Der evangelische Fachverband für Teilhabe, in diversen Beiräten und ist Lehrbeauftragter an der Hochschule Fulda. In Publikationen und Podcasts reflektiert er den Organisationsentwicklungsprozess Kollegiale Führung im Bathildisheim.